Dendermonde-Radweg

Zwischen der Schelde und der Dender liegt ein wunderschönes Stück Natur, wo das Wasser nie weit entfernt ist. Wir radeln an Schleusen und Brücken, Feuchtwiesen und stimmungsvollen Dörfern vorbei und vertreten uns auf einer Terrasse am Donkmeer die Waden. Das Sahnehäubchen ist die Fährüberfahrt bei Appels, von wo aus wir erneut Kurs auf die Ufer beider Flüsse nehmen und nach Dendermonde weiterfahren.

Die Stadt an der Mündung der Dender in die Schelde atmet Geschichte. Die mittelalterlichen Gebäude auf und um den Grote Markt zeugen von einer reichen Vergangenheit, die in folkloristischen Veranstaltungen wie dem alle zehn Jahre stattfindenden Ros Beiaardommegang und der jährlichen Katuit-Riesenprozession weiterlebt, bei der die Zunftriesen Indiaan, Mars und Goliath durch die Stadt getragen werden. Traditionen, auf die man stolz sein kann, denn der Beginenhof, der Belfried und die Prozession besitzen den Status eines Weltkulturerbes. Während des Ersten Weltkrieges litt die Stadt schwer. Beim Vormarsch durch Belgien zerstörte die deutsche Armee die Innenstadt vollständig. Heute ist Dendermonde die swingendste aller Dender-Städte: Das Jazz Centrum Vlaanderen und der Honky Tonk Jazz Club sind seit mehr als vierzig Jahren feste Größen der europäischen Jazzszene.

Die Spezialität des Scheldelandes ist Aal, und das erkennen Sie an den vielen Aalhäusern entlang dieser Route. Dendermonde ist jedoch eine Stadt für sich. Hier können Sie Dendermondse Kop essen, eine lokale Delikatesse auf der Basis von Schweinebauch und saftigem Fleisch von Rind und Schweinskopf, die am besten auf einer Scheibe Schwarzbrot mit einer dünnen Schicht Senf genossen wird. Weniger abenteuerlich, aber mindestens genauso lecker ist Dendermondse Witten, ein wohlschmeckendes lokales Kaninchen, mariniert in regionalem Bier, zum Beispiel einem Vicaris Generaal, einem obergärigen Doppelbier der Dendermonde-Brauerei Dilewyns.