Die Niederlande und Belgien an einem Tag

So viel erlebt man heute nicht oft, wenn man die belgisch-niederländische Grenze überquert. Schuld daran sind natürlich die besonderen Baumaßnahmen rund um Baarle-Nassau und Baarle-Hertog.

Zunächst steigen Sie einfach in der Stadt Poppel in Belgien ein. Auffallend ist die ländliche Ruhe, fernab der Großstädte finden Sie Ackerland mit wunderschönen Bauernhöfen. Kurz hinter der Stadt Weelde überqueren Sie die Grenze zu den Niederlanden.

Anschließend radeln Sie zu den bekannten Enklaven Baarle-Nassau und Baarle-Hertog, die sich gegenseitig im Würgegriff halten. Heutzutage gibt es keine Auseinandersetzungen mehr, aber die Geschichte von Baarle ist alles andere als friedlich. Es würde hier zu weit führen, die Teilung und die Enklavenproblematik vollständig zu erklären, da sie bereits im Jahr 1190 begann. Heute besteht das belgische Baarle-Hertog aus 22 Enklaven. Fünfzehn davon befinden sich in Baarle, eine sechzehnte Enklave befindet sich in Loveren. Das niederländische Baarle-Nassau wiederum verfügt über sieben Enklaven innerhalb der belgischen Enklaven. Auf dieser Radtour passieren Sie die Südseite von Baarle und überqueren mehrmals die Grenze. Schauen Sie einfach nach, ob Ihnen etwas auffällt.
Anschließend fahren Sie nach Norden in Richtung Chaam. In dieser Gegend gibt es viele Spargelbauern. Im Frühjahr wird dieses sogenannte „weiße Gold“ ab den Erzeugerhöfen verkauft. Früher wurden in Chaam auch Himbeeren angebaut und es gab früher eine Himbeerauktion.

Sobald Sie Chaam passiert haben, tauchen Sie ein in den Wald. Die Chaam-Wälder bestanden einst aus Sandverwehungen und feuchtem Heideland mit verschiedenen Mooren. Viele dieser Heideflächen wurden zwischen 1900 und 1934 trockengelegt und sind hauptsächlich mit Waldkiefern bewaldet. Das Gebiet wurde trockengelegt und zu nasse Flächen in Grünland umgewandelt. Die Grünflächen werden derzeit der Natur zurückgegeben. Ursprüngliche Niedermoore werden wieder ausgegraben und interessante Sumpfgebiete entstehen. Kurz vor Alphen nehmen Sie einen Radweg, der über eine alte Eisenbahnstrecke, die Belselijntje, führt. Diese Bahnstrecke diente einst dem Personen- und Güterverkehr, wurde jedoch in den 1970er Jahren komplett aufgelöst. Die Route führt durch wunderbar ruhiges Ackerland, Felder und entlang von Bächen, die kein Autofahrer erreichen kann.

Sie beenden die Bahnstrecke in Alphen an einem langgestreckten, weiß gestrichenen Gebäude, das an den ehemaligen Bahnhof erinnert. Bei Groot Bedaf passieren Sie erneut die Grenze, die hier auf natürliche Weise durch den schmalen Bach Nieuwe Leij gebildet wird. Auf diese Weise kehren Sie dorthin zurück, wo Sie angefangen haben: im belgischen Poppel.