Westwall-Weg [86]

Hürtgenwald, Noordrijn-Westfalen, Duitsland

Wandelroute: 3747960

Aangeboden door: Routiq

8.5 km
02:07 h
482 kcal
491 m

Omschrijving

<b>Der historische Hintergrund</b> <p>Seit Beginn unserer Zeitrechnung wurde Westeuropa von befestigten Grenzanlagen durchschnitten, wie etwa dem r&ouml;mischen Limes, der mittelalterlichen Burgenlinie oder den Forts des 19. Jahrhunderts. Die letzte Anlage dieser Art wurde erst ab 1990 abgebaut: die innerdeutsche Grenze und weitere Relikte des Kalten Krieges. Die wohl t&ouml;dlichste dieser Grenzen verlief jedoch im Ersten Weltkrieg als Sch&uuml;tzengrabenlinie von Niewpoort in Belgien bis zur Schweizer Grenze und bedeutete f&uuml;r Millionen von Soldaten Tod und Verwundung. W&auml;hrend in Frankreich und England noch heute eine rege Erinnerung an den &bdquo;Gro&szlig;en Krieg&ldquo; herrscht, verbindet man in Deutschland damit eher den Versailler Vertrag und das landl&auml;ufig darauf zur&uuml;ckgef&uuml;hrte Scheitern der Weimarer Republik. Hinsichtlich der Auflagen der Siegerm&auml;chte in diesem Vertrag wird aber bis heute von deutscher Seite nur zu gern vergessen, was das Kaiserreich im Falle eines Sieges gefordert h&auml;tte: Die Annektion Belgiens und gro&szlig;er Teile Nordostfrankreichs seien hier nur als Beispiele genannt. Ebenso wird die Tatsache verdr&auml;ngt, dass die Reparationszahlungen noch zu Zeiten der Weimarer Republik eingestellt wurden und die letzten Besatzungssoldaten 1930 aus dem Rheinland abzogen.</p> <p>Mit der Macht&uuml;bernahme der Nationalsozialisten im Januar 1933 wurde mit Adolf Hitler einer der namenlosen Soldaten des Ersten Weltkrieges zum Reichskanzler, ein Demagoge, der es wie kein anderer verstand, die verwundeten Seelen der geschlagenen Deutschen mit Verschw&ouml;rungstheorien zu bedienen. Zur Revidierung des &bdquo;Versailler Schanddiktats&ldquo; und seinem Plan, &bdquo;Lebensraum im Osten&ldquo; zu erobern, setzte er von Beginn an auf Krieg. Konsequente Schritte hierzu waren die Einf&uuml;hrung der Wehrpflicht 1935, die Besetzung des entmilitarisierten Rheinlands 1936 und die Annektion &Ouml;sterreichs 1938. N&auml;chster Schritt sollte die &bdquo;L&ouml;sung der Sudetenfrage&ldquo; sein, bei der Hitler bereits einen eindeutigen Kriegskurs einschlug. Um im Osten freie Hand zu haben, befahl er daher im Mai 1938 den verst&auml;rkten Ausbau einer Westverteidigungslinie, die zuerst im Volksmund, sp&auml;ter auch offiziell als &bdquo;Westwall&ldquo; bezeichnet wurde. Auf 630 Kilometer L&auml;nge vom Niederrhein bis gegen&uuml;ber von Basel sollten laut NS-Propaganda 22.000 befestigte Anlagen gebaut und parallel feldm&auml;&szlig;ige Stellungen angelegt werden. Nachdem die Arbeiten nur schleppend voran gingen, &uuml;bergab Hitler die Bauleitung im Juni an den Generalinspektor f&uuml;r das deutsche Stra&szlig;enwesen, Dr. Fritz Todt, der sich bis dahin einen Namen durch den Bau der Reichsautobahnen gemacht hatte. Der &uuml;berall vorherrschende Arbeitskr&auml;fteman&shy;gel - die R&uuml;stungsindustrie lief auf Hochtouren - sollte durch Dienstverpflichtungen ausgeglichen werden, die im Juni 1938 im Rahmen von G&ouml;rings Vierjahresplan eingef&uuml;hrt wurden.</p> <p>Mit dem Beginn der ersten Gro&szlig;-Bauphase, die ironischerweise den Namen &bdquo;Limesprogramm&ldquo; trug, kamen Hunderttausende zum Teil zwangsverpflichtete Arbeiter in die entlegenen Gebiete von Eifel, Hunsr&uuml;ck und Pfalz. F&uuml;r die D&ouml;rfer bedeutete dies eine radikale Umstellung ihrer Lebensgewohnheiten. &Uuml;ber Nacht entstanden neben einsamen Weilern Barackenlager mit tausenden Betten, die Deutsche Arbeitsfront schickte zur Unterhaltung Theatergruppen und Filmvorf&uuml;hrer zu den Baustellen, Arbeiter wurden privat einquartiert und Transportauftr&auml;ge an regionale Unternehmer vergeben. Dies alles sollte nicht reibungslos verlaufen, immer wieder kam es in den D&ouml;rfern zu Reibereien und Massenschl&auml;gereien; die im Akkord arbeitenden LKW-Lenker, von der Bev&ouml;lkerung &bdquo;Wildwest-Fahrer&ldquo; genannt, verursachten zahlreiche Unf&auml;lle, auf den Baustellen kam es immer wieder zu Ausf&auml;llen durch Trunkenheit, Schlendrian und unerlaubter Abwesenheit, so dass schlie&szlig;lich entlang der Baustellen von der Gestapo so genannte Schutzhaftlager errichtet wurden, um unwillige Arbeiter zu disziplinieren.</p> <p>Als sich die &bdquo;Sudetenkrise&ldquo; zuspitzte, gab Hitler am 12. September 1938 auf dem Reichsparteitag der NSDAP in N&uuml;rnberg erstmals den Bau der West&shy;verteidigungsanlage bekannt. In dieser Rede nannte er auch die Zahl von &bdquo;22.000 zum Teil schwerster Werke&ldquo;, obwohl die Bauarbeiten zu diesem Zeitpunkt noch immer in den Kinderschuhen steckten. Vermutlich sind bis zum Bauschluss 1940 etwa die H&auml;lfte der Anlagen fertig gestellt worden. Tatsache ist, dass die hohen Baukosten von ca. 3,5 Mrd. Reichsmark und die gigantischen R&uuml;stungsausgaben das Deutsche Reich im Herbst des Jahres an den Rand des Staatsbankrotts brachten. Dieses f&uuml;r die Nationalsozialisten typische &bdquo;Wirtschaften auf Pump&ldquo; sollte mit der Auspl&uuml;nderung der j&uuml;dischen Bev&ouml;lkerung und sp&auml;ter dann der eroberten L&auml;nder kompensiert werden.</p> <p>Nach dem &bdquo;M&uuml;nchner Abkommen&ldquo;, mit dem die Tschechoslowakei erhebliche Gebiete an das Deutsche Reich abtreten musste, befahl Hitler weitere Bauma&szlig;nahmen. So entstand hinter dem Westwall die &bdquo;Luftverteidigungszone West&ldquo;, au&szlig;erdem wurden mit dem &bdquo;Aachen-Saar-Programm&ldquo; Vorstellungen errichtet sowie weitere Panzerhindernisse gebaut, die noch heute in der Landschaft als sogenannte &bdquo;H&ouml;ckerlinien&ldquo; sichtbar sind (zum Beispiel bei Simmerath und Paustenbach).</p> <p>Als die Angriffsvorbereitungen zum &Uuml;berfall auf Polen bereits auf Hochtouren liefen, begann im Sommer 1939 eine beispiellose Westwall-Propagandakampagne, die vor allem zwei Ziele verfolgte: das deutsche Volk vor der Gefahr eines m&ouml;glichen Zweifrontenkriegs zu beruhigen und das westliche Ausland vom Nichtangriffswillen des Deutschen Reiches zu &uuml;berzeugen. So wurde der Westwall in dem vom Leiter der Deutschen Wochenschauzentrale, Dr. Fritz Hippler, gedrehten gleichnamigen Film als &bdquo;Friedenswall&ldquo; bezeichnet, &bdquo;hinter dem der deutsche Bauer in Ruhe sein Feld bestellt.&ldquo; Auch wurde immer wieder ein Vergleich zur franz&ouml;sischen Maginot-Linie gezogen, was Hippler nur gelang, indem er entscheidende Szenen seines Films, die gro&szlig;e unterirdische Hohlg&auml;nge und Anlagen zeigten, auf einem Artillerieversuchsgel&auml;nde bei Magdeburg drehte. Tats&auml;chlich war der Westwall eher eine feldm&auml;&szlig;ig ausgebaute Stellung, die einem entschiedenen Gegner nur kurz widerstanden h&auml;tte. Die Propaganda hatte aber gewirkt. Nach den Kriegserkl&auml;rungen von Frankreich und England, die unmittelbar aus dem &Uuml;berfall der Deutschen Wehrmacht auf Polen resultierten, erfolgte im Herbst und Winter 1939/40 kein einziger entscheidender Angriff auf die Reichsgrenze. Was stattfand, ging als &bdquo;Dr&ocirc;le de Guerre&ldquo;, als &bdquo;Sitzkrieg&ldquo; und als &bdquo;Phoney War&ldquo; in die Geschichte ein &ndash; ein merkw&uuml;rdiger Krieg mit Lautsprecherdurchsagen und Flugbl&auml;ttern, die an Luftballons zu den feindlichen Linien getragen wurden. Ernst J&uuml;nger, hoch dekorierter Veteran des Ersten Weltkriegs und 1939 wieder als Hauptmann einberufen, war in einem Bunker bei Greffern am Oberrhein stationiert und beschrieb das Bunkerleben wie folgt:</p> <p>&bdquo;Die Architektur ist schwer und niedrig, wie f&uuml;r Schildkr&ouml;ten berechnet, auch erwecken die schweren Stahlt&uuml;ren, die luftdicht zuschnappen, ein Gef&uuml;hl, als ob man in Kassenschr&auml;nke tritt. Der Stil ist finster, unterirdisch, eine Durchdringung von vulkanischem Schmiede- und rohem Zyklopenelement. Die Luft ist warm, &ouml;lig, schl&auml;gt sich feucht an den W&auml;nden nieder; sie riecht nach Gummi, Steinkohlefeuer und Eisenrost.&ldquo; (&bdquo;G&auml;rten und Stra&szlig;en: Aus den Tageb&uuml;chern von 1939 und 1940&ldquo;)</p> <p>Noch vor der Kapitulation Frankreichs wurden die Bauarbeiten am Westwall eingestellt und es begann der Abbau der Waffensysteme, die nun an die Kanalk&uuml;ste verlegt wurden. Zwei Jahre sp&auml;ter begann die &bdquo;Organisation Todt&ldquo; mit der Errichtung des sogenannten &bdquo;Atlantikwalls&ldquo;. Doch diese gigantische, mit zehntausenden von Zwangsarbeitern gebaute Verteidigungsanlage, hielt am 6. Juni 1944 gerade bis zur Mittagszeit. Schon wenige Wochen sp&auml;ter, am 11. September 1944, stand die 1. US-Armee an der Eifeler H&ouml;ckerlinie, um bald die ersten Bunker einzunehmen. Ungeachtet dessen sollte die deutsche Propaganda der 30er Jahre nun ihre ganze Wirkung entfalten und die Nazif&uuml;hrung konnte sich am Westwall eine letzte Atempause verschaffen, bevor es im Fr&uuml;hjahr des folgenden Jahres zum totalen Zusammenbruch kam.</p>

Hoogteprofiel

Routebeschrijving

# Beschrijving Afstand
Simonskall, Hürtgenwald, Noordrijn-Westfalen, Duitsland 0.00 km
Simonskall, Hürtgenwald, Noordrijn-Westfalen, Duitsland 8.49 km

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