Eschendörfer und Bauernhöfe mit Strohdächern In den alten Drenthe-Sanddörfern wie Odoorn Exloo und Valthe können Sie noch alle möglichen Elemente der alten landwirtschaftlichen Siedlungen sehen, die hier im Mittelalter entstanden. An manchen Orten gibt es sogar einen echten Schafstall mitten im Dorf, von wo aus die traditionelle Drenthe-Herde jeden Tag in die Heide zieht. Die ersten Siedlungen entstanden im Mittelalter auf den trockenen, höher gelegenen Sandböden im Zentrum von Drenthe, während die Umgebung sumpfig war Torfgebiete blieben jahrhundertelang unbewohnt. Diese Sanddörfer hatten alle die gleiche Struktur, von der viele noch heute sichtbar sind. Eine oder mehrere Eschen liegen zentral. Dabei handelte es sich um Gemeinschaftsfelder, auf denen die Bauern hauptsächlich Getreide anbauten. Um ihn herum befanden sich mehrere große Holzhöfe, die ursprünglich mit Stroh bedeckt waren. Am äußersten Rand des Dorfes war der Dorfplatz ein Feld mit Gras und großen Eichen, dessen Holz für einen neuen Bauernhof oder beispielsweise einen Schafstall genutzt werden konnte. Nachdem ein Baum gefällt wurde, wurde sofort ein neuer gepflanzt. Da die Landwirtschaft auf den trockenen Sandböden sehr schwierig war, hielten die Bauern hauptsächlich Kühe und Schafe. Die Kühe grasten auf tiefer gelegenen Flächen rund um einen Bach und die Schafe auf der Heide. Die Tiere gaben den Bauern nicht nur Wolle, Milch und Fleisch, sondern auch fruchtbaren Mist. Am Abend kehrten die Schafherden in den Schafstall zurück und am nächsten Tag sammelten die Bauern den zurückgelassenen Kot ein und streuten ihn über die Felder auf der Asche sie wurden fruchtbarer. Auf diese Weise erhielten Schafe eine Schlüsselrolle in der landwirtschaftlichen Entwicklung der Sanddörfer von Drenthe. Heutzutage haben verschiedene Orte noch eigene Schafherden, manchmal mit einem Schafstall mitten im Dorf, wie zum Beispiel in den Touristenorten Exloo und Orvelte. In den Sommermonaten bringt einer der Hirten die Tiere täglich in die Heide, wo sie durch einfaches Weiden die Landschaft offen halten. Es gibt zwei offizielle Drenthe-Schafrassen: das etwas größere Schoonebeeker-Heideschaf mit langem Fell in verschiedenen Farben und haariger Struktur und das viel schlankere Drenthe-Heideschaf mit wolligem Schwanz und meist grauweißem Fell. Die Widder haben gefährlich aussehende große, gedrehte Hörner. Diese Rasse gibt es hier seit 4000 Jahren vor Christus und ist damit die älteste Schafrasse auf dem Festland Westeuropas. Der Zweck der Herden hat sich erheblich verändert. Mittlerweile geht es vor allem um die Erhaltung der Rassen und die Bewirtschaftung von Naturschutzgebieten. Darüber hinaus haben die von Hirten beweideten Herden einen großen kulturhistorischen Wert. Die Haltung der Schafherden in Drenthe ist sogar Teil des immateriellen Kulturerbes der Niederlande. Auf dieser Route radeln Sie durch mehrere alte Sanddörfer, besuchen zwei aktive Schafställe, und wenn Sie Glück haben, sehen Sie unterwegs frei lebende Schafe in den Naturschutzgebieten und erleben die ursprüngliche Natur von Drenthe. Tipp: Wenn Sie noch mehr sehen möchten Machen Sie einen Abstecher zum Freilichtmuseum Ellert und Brammert in der Tramstraat 73 in Schoonoord. Sie finden unter anderem eine nachgebaute alte Rasenhütte und strohgedeckte alte Bauernhöfe. Es gibt auch einen kleinen alten Schafstall, der von Rehen genutzt wird. Im mittleren Bereich befindet sich ein größerer Schafstall mit einer kleinen Herde, der nicht zugänglich ist. Diese Premium-Radroute wurde von unserem Redakteur Wieger Favier zusammengestellt.