Der Venlo-Vorfall

Der Venlo-Zwischenfall war die Gefangennahme zweier britischer Agenten des Secret Intelligence Service (auch bekannt als MI6) am 9. November 1939 durch den Sicherheitsdienst in den ersten Monaten des Zweiten Weltkriegs. In der Nacht vom 8. auf den 9. November 1939 überquerten deutsche Agenten die Grenze zu den souveränen und offiziell neutralen Niederlanden. Sie sollten die britischen Agenten im Café Backus auf dem Herungerberg treffen, wenige Dutzend Meter von der Grenze entfernt. Den Briten wurde versprochen, dass sie den General treffen würden, der der Anführer der Verschwörer war. Best und Stevens wurden trotz einer Warnung von Henri Koot vom niederländischen Leutnant Dirk Klop unterstützt. Der Kryptographie-Spezialist fand den Code der mutmaßlichen deutschen Verschwörer so schwach, dass er sie nicht ernst nahm und eine deutsche Falle vermutete. Als Best, Stevens und Klop im Café Backus auf dem Herungerberg ankamen, zwangen die Deutschen ihr Auto mit Maschinengewehrfeuer zum Stehen. Klop erwiderte das Feuer mit seiner Dienstpistole, wurde aber tödlich verwundet. Die Deutschen brachten die beiden britischen Agenten und Klops Leiche über die Grenze nach Deutschland. Stevens trug eine Liste britischer Agenten bei sich, als er gefangen genommen wurde. In Düsseldorf mussten die britischen Agenten bei ihrer Vernehmung weitere Angaben machen. Diese Informationen ermöglichten es der Gestapo, weitere britische Agenten in den besetzten Gebieten zu verhaften, insbesondere im tschechischen Teil der Tschechoslowakei und im neu annektierten Sudetenland. Sie erhielt auch Informationen über die Organisation des SIS und eine Liste von SIS-Offizieren, die nach Abschluss der Invasion in Großbritannien gefangen genommen werden sollten.