Mit Mist- und Gabelroute

Oberhalb des Reitdiep erstreckt sich eine der ältesten Kulturlandschaften der Niederlande. Das Gebiet ist seit 600 v. Chr. bewohnt. Hier gestalten die Bewohner die Landschaft nach ihren Wünschen. Um buchstäblich den Kopf über Wasser zu halten, haben sie Hügel aufgeschüttet. Die wichtigsten Gebäude, die Kirchen, wurden auf dem höchsten Punkt errichtet. Noch heute überragen sie die übrigen Dörfer deutlich. Vom kostenlosen Parkplatz radeln Sie nach Borg Verhildersum. Das Schloss besteht aus einem schönen Gebäude und einem reizvollen Gelände, auf dem unter anderem ein Arbeiterhaus zu sehen ist. Rund um das Schloss, dessen Geschichte bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht, wurde ein wunderschöner, symmetrischer Garten angelegt. Es zeigt ein Kutschenhaus, eine Schatzkammer und einen Gartenpavillon. Diese Gartenlaube war einst ein Straßenbahnhaus in Haren, wurde hier jedoch einer passenden neuen Bestimmung zugeführt. Figürliche, abstrakte Frauenfiguren schmücken den Garten, während in den Beeten Blumen und Pflanzen wachsen. Es gibt auch einen speziellen Teil des Gartens, in dem Kräuter angebaut werden. Rund um das Schloss und den Skulpturengarten verlaufen Kanäle und um den äußeren Kanal kann man spazieren, da dort ein Fußweg angelegt wurde. Dieser führt an einem Taubenschlag vorbei. Seit 2013 ist im Schloss ein Museum untergebracht, außerdem gibt es dort ein Geschäft und eine Teestube. Das Gebäude ist im Stil des 19. Jahrhunderts dekoriert. Jedes Jahr im August werden hier die „Historischen Tage“ gefeiert, bei denen das Leben zwischen 1850 und 1950 im Mittelpunkt steht. In Zuurdijk sehen Sie dann die Windmühle De Zwaluw. Die Mühle wurde 1858 erbaut und als Getreide- und Schälmühle genutzt. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verfiel die Mühle stark. 1974 wurde die Vereniging De Hollandse Molen Eigentümerin und ließ die Mühle 1976 restaurieren. Danach drehte sich die Mühle gelegentlich wieder, verfiel jedoch bald erneut. Bei einer zweiten Restaurierung wurde das Flügelsystem angepasst und schließlich bei der dritten Restaurierung die Haube repariert. Seit dem 26. April 2012 ist die Mühle wieder in Betrieb. Für das Zwaluw gibt es keine festen Öffnungszeiten. Sie setzen Ihre Radtour fort und passieren das Warftdorf Oldehove mit etwa 1600 Einwohnern. Eine schöne Sehenswürdigkeit in diesem Dorf ist die Ludgeruskirche, eine Kirche aus dem 13. Jahrhundert und einem Turm aus dem 15. Jahrhundert. Das Dorf hat außerdem zwei achteckige Kittelmühlen, Aeolus (1846) und De Leeuw (1855). Hinter der Ludgeruskirche befindet sich ein weiteres Kriegerdenkmal, dessen Besuch sich unbedingt lohnt. Durch das angenehme Treiben des Yachthafens und Campingplatzes Roodehaan stoßen Sie auf eine weitere Windmühle in Mensingeweer. Diese Mühle, Hollands Welvaart genannt, ist eine 1855 erbaute Kittelmühle. Sie wurde als Getreide- und Schälmühle verwendet. Bis 1969 war die Mühle in Privatbesitz. Der letzte private Eigentümer verkaufte die Mühle dann für den symbolischen Betrag von 1 Gulden an die damalige Gemeinde Leens. Die Mühle wurde Anfang 2001 vollständig restauriert. Es erhielt daraufhin neue Hauben, neues Gestänge und ein fast komplett neues Gerüst. Von Ostern bis Oktober ist Hollands Welvaart jeden Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet, eine Besichtigung ist aber auch nach Vereinbarung möglich. Die letzte Sehenswürdigkeit ist eine Kirche aus dem 13. Jahrhundert. Bis 1975 wurde 't Marnehoes als niederländisch reformierte Kirche genutzt. Seit ihrer Restaurierung im Jahr 1985 wird die Kirche als Kulturzentrum genutzt. Obwohl eine Bühne eingebaut und der Innenbereich erweitert wurde, finden dort immer noch Hochzeiten und gelegentlich Trauerfeiern statt. T Marnehoes wird oft für seine gute Akustik gelobt und ist daher ein beliebter Ort für Aufführungen und Partys.