Der 2004 eröffnete Pilgerweg folgt den Spuren des Trauerzuges, der den Leichnam des hl. Bonifatius im Jahr 754 von Mainz nach Fulda geleitete. Als Grundlage der Routenführung zwischen den beiden Bischofsstädten dienten alte Römerstraßen und andere seit vorgeschichtlicher Zeit begangene Pfade. Am Grab des Heiligen im Fuldaer Dom endet der 185 km lange Pilgerweg. <br><p>Dazwischen liegen abwechslungsreiche Landschaften und malerische Orte: Nach dem Überqueren des Rheins folgen wir dem Main und durchwandern die Weinbergslagen des Rheingaus. Weiter geht es durch die Kornkammer Hessens, die Wetterau, mit ihren Feldern und Streuobstwiesen, bevor wir die waldreiche Vulkanlandschaft des Vogelsberges durchqueren und schließlich im Fuldaer Land unser Ziel erreichen. <br></p><p>Überall entlang der Strecke finden sich Klöster,
Kapellen, Kirchen und andere geistliche oder weltliche Sehenswürdigkeiten. Bauwerke
wie der romanische Dom in Mainz oder sein barockes Gegenstück in Fulda sind
dabei nur Beispiele für die Fülle von kulturellen Highlights, die uns auf
dieser Tour erwarten. Die ganze Strecke der Bonifatius-Route ist mit dem offiziellen Logo gut ausgeschildert. Weiterhin weisen Infotafeln auf historische,
kulturelle und naturgegebene Sehenswürdigkeiten hin. Die Etappeneinteilung sowie die Übernachtungsmöglichkeiten sind lediglich Vorschläge, in den zahlreichen Ortschaften entlang der Strecke sind ausreichend Übernachtungsmöglichkeiten vorhanden. Bei manchen lohnt sich allerdings eine Voranmeldung. Eine ausführliche Liste mit Übernachtungs- und Einkehrmöglichkeiten gibt es auf <a href="http://www.bonifatiusroute.de/">www.bonifatiusroute.de</a></p><p>Bonifatius wurde um 673 in der englischen Grafschaft Wessex unter dem Namen Wynfreth geboren. Mit 40 Jahren verließ er erstmals England gen Süden, um die noch nicht christianisierten Völker Europas zu missionieren, aber seine Bemühungen bei den Friesen scheiterten. Im Jahr 719 begab er sich im Auftrag des Papstes und nun unter dem Namen Bonifatius nach Hessen und Thüringen, ins Reich der Franken, wo er erfolgreicher war. Die Ernennung zum Missionsbischof im Jahr 722 und zum Erbischof 732 folgten. Im Zuge seiner Neuordnung und Reformierung der bayerischen und der mitteldeutschen Kirche gründete er zahlreiche Bistümer (u.a. Salzburg, Regensburg, Eichstätt, Erfurt und Würzburg) sowie Klöster (darunter Fulda, Amöneburg, Tauberbischofsheim und Kitzingen). 746 übernahm er den Bischofssitz von Mainz, dem Startpunkt des heutigen Bonifatius-Pilgerweges. Im Alter von 80 Jahren unternahm Bonifatius eine letzte Missionarsreise zu den Friesen, wo er an einem Fluss nahe Dokkum bei der Firmung zuvor getaufter Friesen von Heiden überfallen und samt seiner Begleiter erschlagen wurde. Der Leichnam des Märtyrers, der den Beinamen "Apostel der Deutschen" trägt, wurde nach Mainz verschifft und in dem von ihm gegründeten und 1802 aufgelösten Benediktinerkloster Fulda beigesetzt. </p>