Über Kämme, Knöpfe und Pfeifen aus Horn Hornindustrie? Natürlich! Bevor Kunststoff erfunden wurde, stellten wir Knöpfe und Kämme aus Büffelhorn her. Bemerkenswerterweise fand die Verarbeitung von Horn aus Asien und Südamerika nur im niederländischen Aalten statt. Über Deutschland, wo die Aaltener Horndrechsler ausgebildet wurden, gelangte das Rohmaterial per Bahn in den Achterhoek. Eine besondere Branche mit besonderen Menschen und besonderen Geschichten.
Staub und Gestank
Die Verarbeitung von Horn brachte viel Staub und Gestank mit sich. Die Hörner lagen manchmal wochenlang auf der Verarbeitung und besonders im Sommer war der damit einhergehende Geruch nicht so angenehm. Ein Besucher beschrieb es einmal so:'Wie traurig für die, die hier Tag für Tag leben müssen. Sie (Büffelhorn-Hrsg.) verbreitet einen fürchterlichen Gestank und füllt, wenn sie auf die Drehbänke gelegt wird, alles mit einem Staub, der Wände, Werkzeuge und Arbeiter mit einer dicken, weißen Schicht bedeckt.\\\'
Niederländische Knopfarbeiten
Hier, auf dem Gelände der Wäscherei De Slinge, befand sich die Pfeifenfabrik von Willem te Gussinklo. Anfangs fertigte er neben Pfeifenstielen auch Griffe für Spazierstöcke und Regenschirme. Bis er beschloss, mit der Herstellung von Knöpfen anzufangen. Aus dem Horn wurden Scheiben gesägt und Löcher hineingebohrt. Und das erwies sich als Erfolg. Aus Platzmangel zieht die Fabrik nach Bredevoort um und firmiert unter NV Dutch Button Works, kurz DBW. Bald ist DBW der größte Arbeitgeber in der Hornindustrie und exportiert Knoten nach England, Irland und sogar nach Amerika.