Wer an Brüssel denkt, denkt an Europa. Mit der Präsenz des Europäischen Parlaments darf sich die belgische Hauptstadt auch Hauptstadt Europas nennen, obwohl man in Berlin, Paris oder London anders darüber denken wird. Diese Route führt Sie durch den stattlichen Teil von Brüssel. Sie gehen durch eine Gegend mit großen Herrenhäusern, malerischen Gärten und natürlich dem Europäischen Parlament. Auf dem Weg kommen Sie an Orten vorbei, an denen das langsame Trinken Ihres Kaffees oder Tees ein Vorwand ist, um die politische Atmosphäre zu schnuppern. Sie werden viele neoklassizistische Herrenhäuser in der Luxembourg Street sehen. Sie wurden um 1840 für die politische Elite errichtet. Viele Häuser hatten damals noch eine Kutscheneinfahrt, sodass sich die Bewohner relativ schnell in der eigenen Kutsche durch die Stadt bewegen konnten. In den 1920er Jahren wurden Pferdestärken gegen Autos eingetauscht. Dank dieser vielen Pferdestärken konnte es sich die Elite leisten, auf die Grünflächen vor den Toren der Stadt zu ziehen und trotzdem pünktlich zu wichtigen Zusammenkünften und Feiern zu sein. Heutzutage beherbergen die Villen hauptsächlich Büros. Am Luxemburger Platz ist unter anderem der 1854 erbaute Bahnhof zu sehen. Der Bahnhof lag an der Zugverbindung nach Istanbul und gilt daher als Eingangstür für den östlichen Einfluss in Westeuropa. Hinter der alten Bahnhofsfassade befindet sich das Europäische Parlament. In den umliegenden Gastronomiebetrieben findet man hauptsächlich Menschen, die im Europäischen Parlament aktiv sind. Im Sommer laden die vielen Terrassen auch Spaziergänger und Studenten ein, ein Pint oder ein Glas Wein zu genießen. In der belebten Belliardstraat können Sie Zeuge der expandierenden Lobbykultur werden. Bei Nummer 60-62 weht zum Beispiel die Flagge von Baden-Württemberg, einem der deutschen Bundesländer. Immer mehr Staaten, Provinzen und sogar Städte siedeln sich in Brüssel an, um näher an der Macht zu sein. Links vom Gebäude befindet sich ein ehemaliges Kutschentorhaus, in dem einst die preußische Botschaft untergebracht war. In der Science Street Nummer 33 finden Sie einen Stadtpalast aus dem 19. Jahrhundert. Hier übernachteten unter anderem König Albert und seine Elisabeth. Ihr Sohn Leopold III wurde hier geboren. Heute residiert hier der belgische Staatsrat. Etwas weiter gehen Sie durch die bemerkenswert breite Guimardstraat. Diese Straße war als Hauptverbindungsstraße durch diesen Stadtteil gedacht, weshalb hier eine Kutsche mit vier Pferden wenden können musste. Hier finden Sie auch viele Gastronomiebetriebe, um Ihren schönen Spaziergang zu verlängern.