Kapellenroute in der Nähe von Roeselare

Diese Route führt Sie in die westflämische Stadt Roeselare und eine Reihe von Kapellen in ihren Außenbezirken. Roeselare ist seit dem zehnten Jahrhundert eine wichtige Handelsstadt. Als die Stadt 1678 durch den Frieden von Nimwegen vorübergehend in französische Hände fällt, bildet der Schmuggel plötzlich einen großen Teil des „Handels“. Heutzutage findet der Handel hauptsächlich in Geschäften statt. Wenn Sie einkaufen möchten, ist die Ooststraat der richtige Ort. Die Route führt Sie östlich aus der Stadt heraus, anschließend fahren Sie durch die Landschaft zu verschiedenen charakteristischen Dörfern. Sie kommen an mehreren Kapellen vorbei, stille Zeugen der Verehrung aller Arten von Heiligen. In Koolskamp können Sie beispielsweise die Kapelle Unserer Lieben Frau (1975) in der Lavendelstraat besichtigen. Etwas außerhalb des Dorfes liegt die Bomkapel. Jedes Jahr am 20. Juni begibt sich eine Pilgergruppe der Kirche in Koolskamp zur Kapelle, um an das Wunder von 1944 zu erinnern. Wie durch ein Wunder kam bei einem schweren Bombardement in der Nähe der Bomkapel niemand ums Leben: Keiner der Besucher, die zu diesem Zeitpunkt in und um die Kapelle beteten, wurde auch nur verletzt. Ungefähr auf halber Strecke erreichen Sie Tielt. Die älteste Erwähnung dieser Stadt stammt aus dem Jahr 1105 und betrifft die Steuer, die der Herr einer Villa in Tielt entrichtete. Im Jahr 1245 erhielt Tielt die Stadtrechte. In den folgenden Jahrhunderten wurde gelegentlich ein Teil der Stadt durch einen Stadtbrand oder bei erneuten Kriegen der Genter Bevölkerung zerstört. Während des Ersten Weltkriegs befand sich in mehreren Tielt-Herrenhäusern das Hauptquartier der 4. deutschen Armee. Diese Armee bestand aus 180.000 Mann, die in Belgien aktiv waren. Auch die Innenstadt ist einen Besuch wert: Der Hallenturm aus dem Jahr 1275, in dem früher Tuch gehandelt wurde, steht sogar auf der Liste des Weltkulturerbes. Auf dem Rückweg nach Roeselare kommen Sie an der weiß gestrichenen Koortskapel vorbei. Diese Kapelle ist der Heiligen Anna gewidmet, der Schutzpatronin, die der Familie im Krankheitsfall beistehen muss. Die ursprüngliche, bescheidenere Version dieser Kapelle erscheint bereits in einem Kirchenbericht aus dem Jahr 1643. Über der Tür der Kapelle befindet sich ein Rechtschreibfehler!